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Pictures Uganda September 2006

Bilder Uganda  September 2006

Leprapatient   (05.09.2006)

Dieser alte Mann ist einer der Leprapatienten, die im Hospital leben. Die meiste Zeit des Tages sitzt er vor der Hospitalküche, die direkt neben der Ernährungsstation ist. Daher sehen wir ihn so ziemlich jeden Tag. Ab und zu bringt er uns ein oder zwei Eier vorbei, die er irgendwo gesammelt hat und möchte sie uns verkaufen. Manchmal kommt er auch, um Seife, Zucker oder Kleidung erbetteln.


Nil   (05.09.2006)

Diese wunderschöne Landschaft findet man ca. eine Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Kampala entfernt. Dort haben wir dieses Jahr unser "Field-Meeting" verbracht, ein Zusammenkommen aller DMAETler, die momentan im Einsatz sind. Der Nil dient für einen grossen Teil Ugandas zur Stromerzeugung, leider ist jedoch der Pegel gefallen und so wird die sowieso katastrophale Stromversorgung immer schlechter statt besser.


Okello   (05.09.2006)

Mal wieder eines unserer Kinder, dass es nicht geschafft hat. Okello kam mit etwa einem Monat zu uns. Die Mutter ist geistig stark verwirrt und wurde von jemandem Unbekannten geschwängert. Die Grossmutter hat nach der Geburt versucht, den Kleinen durchzubringen, aber er hat immer weiter an Gewicht verloren. Zu uns kam er mit 2 kg, sein Geburtsgewicht war wohl 3 kg. Dazu hatte er starken Durchfall. Da es hier ja keine Spezialnahrungen für solche Säuglinge gibt, haben wir improvisiert und eine Babynahrung aus Joghurt hergestellt, um den Lactosegehalt zu vermindern. Und tatsächlich hörte der Durchfall nach ein paar Tagen auf, aber leider hat er sich dann eine Meningitis zugezogen und das war einfach zu viel für diesen kleinen Körper. Beeindruckend finde ich immer wieder, wie alt die Augen und der Gesichtsausdruck eines so kleinen Babys aussehen können.


Osilo 1   (05.09.2006)

Diesen Jungen habe ich von einem Outreach mitgebracht. Auf den ersten Blick sieht er gar nicht so schlecht aus, aber wenn man sich mal seine Beine näher anschaut, bemerkt man, starke Oedeme. Ganz typisch dabei auch das aufgedunsene Gesicht, das weinerliche Wesen und die hellbraunen, dünnen Haare. Also ein typisches Kind mit Kwashiorkor.


Osilos Oedeme (Wassereinlagerungen)   (05.09.2006)

Wenn man herausbekommen möchte, ob jemand Oedeme hat, drückt man seinen Daumen ca. 3 Sekunden lang auf den Fussrücken. Wenn man dann den Daumen entfernt und noch für einige Sekunden eine Delle auf dem Fuss sieht, dann sind es Oedeme und man kann von einem Kwashiorkor ausgehen. Bei Osilo waren diese Oedeme sehr deutlich zu sehen (siehe Delle auf dem rechten Fussrücken).


Spaghetti-Essen mit Hand   (05.09.2006)

Immer wenn wir eine Mitarbeiterversammlung haben, kochen wir etwas zusammen. Letztes Mal haben wir Spaghetti gekocht, und da wir in der Ernährungsstation keine Gabeln haben, wurden die also mit Hand gegessen. Eine ziemliche Herausforderung für die saubere Kleidung... aber auch ein ziemlicher Spass .


Tina mit Acam   (05.09.2006)

Dieses Mädchen ist schon das zweite Mal auf unserer Station. Als wir sie nach der ersten Entlassung auf einem Follow-up wiedergesehen haben hatte sich ihr Zustand wieder verschlechtert und ihr älterer Bruder sah noch schlimmer aus als sie. Auch hier das Problem, dass der Vater alleine versucht hat, für die beiden Kinder zu sorgen. Bei dem Hausbesuch war der Vater gerade nicht da. Also konnten wir die beiden nicht direkt mitnehmen und haben ihnen dann Transportgeld da gelassen und gesagt, dass sie am nächsten Tag nachkommen sollten. Als wir dann wieder fahren wollten, fing Acam schrecklich an zu weinen, weil sie unbedingt mit uns mit wollte. Sie konnte sich noch so gut erinnern, dass es bei uns viel und gutes Essen gab. So klammerte sie sich an meinem Bein fest und wollte sich durch nichts und niemanden davon abbringen lassen. Als wir dann gefahren sind hätte ich fast mit ihr mitgeheult, weil die beiden mir so leid taten.


Arzt-Visite   (05.09.2006)

So sieht es aus, wenn wir bei uns auf der Station Visite haben. Dreimal die Woche sollte eigentlich ein Arzt kommen und sich die Kinder ansehen, um die nötigen Medikamente zu verschreiben, doch leider klappt es nicht ganz so regelmässig wie es sein sollte. Da unsere Kinder eigentlich selten ans Bett gebunden sind, machen wir die Visite von unserem Beratungsraum aus. Jedes Kind hat eine Akte für die medizinische Behandlung und eine für den Ernährungsteil.


Fliegende Ameisen   (05.09.2006)

So sehen die fliegenden Ameisen aus, wenn sie fertig geröstet sind. In meinem ersten Jahr konnte ich mich nicht überwinden, sie zu probieren, aber diesmal habe ich es gemacht: 4 Stück habe ich gegessen! Aber wirklich geschmeckt hat es mir nicht, irgendwie nur nach Erde...


Apio 1   (05.09.2006)

Ein kleines Zwillingsmädchen, das mit 2 Jahren und einem Gewicht von 5 kg zu uns kam. Dazu kamen noch verschiedene Infektionen wie Tuberkulose und Malaria. Mit ihren zwei Jahren konnte sie noch nicht Laufen und war wirklich nur noch Haut und Knochen. Die Mutter war bei der Geburt gestorben. Der Vater erzählte uns, dass alle seine Verwandten und Nachbarn ihn beschuldigen, dass er sich nicht vernünftig um die Zwillinge kümmern würde, aber er würde sein Bestes geben. Was man nun auch immer glauben soll... zumindest waren beide in einem lebensbedrohlichen Zustand, als sie zu uns kamen.


Apio 2   (05.09.2006)

Knapp 2 Monate später haben wir die beiden wieder als gesund nach Hause schicken können. Apio hatte sogar ihr Zielgewicht erreicht und kann inzwischen an einer Hand laufen. Nach langen Gesprächen mit dem Vater und seiner Familie haben sie nun entschieden, dass die beiden von nun an bei ihrer Grossmutter wohnen werden und der Vater sie mit Geld oder Lebensmitteln unterstützt. Circa einen Monat nach der Entlassung werden wir sie mal zu Hause besuchen und sehen, wie sie sich nun weiter entwickeln.


Blind   (05.09.2006)

Dieser Mann ist blind und kommt alle paar Tage bis Wochen zu uns auf die Ernährungsstation und fragt nach Unterstützung. Er stellt Fussmatten her und verkauft diese. Nur kann man ja nicht jede Woche eine neue Fussmatte kaufen und einfach so Geld geben ist keine gute Idee, denn das spricht sich sehr schnell rum. Aber das jemandem zu erklären, der gerade um Geld fragt ist nicht einfach. Oftmals sitzt er stundenlang in unserem Beratungsraum und die Gastfreundlichkeit hier verbietet es, jemanden einfach rauszuschmeissen. Also bekommt er auch einen Tee und bleibt manchmal so lange, bis wir nach Hause gehen. Tina hatte ihm, als sie diesmal von Deutschland kam, eine Mundharmonika mitgebracht, die er nun immer nicht sich trägt und spielt.


Fahrradambulanz   (05.09.2006)

Dieses Transportmittel habe ich das erste Mal auf einem Outreach tief im "Busch" gesehen. Da die Dorfgesundheitsstationen normalerweise nicht über Autos verfügen und ausserdem ein Transport im Auto wahnsinnig teuer ist, hängt man sich diese Gefährt an ein Fahrrad und legt den Patienten dort rein. Dann geht es über Stock und Stein bis zur Dorfgesundheitsstation und von dort ggf. weiter bis zum nächsten Hospital.


Erdnüsse   (05.09.2006)

Eines der Hauptnahrungsmittel hier in der Gegend sind Erdnüsse. Momentan ist gerade Erntezeit und so sieht man überall Leute, die diese Wurzeln aus dem Boden ziehen, abpflücken und dann zum Trocknen rauslegen. Erdnüsse sind eine sehr wertvolle Nahrungsquelle, denn sie enthalten nicht nur viel Energie, sondern auch Protein und lassen sich zudem gut lagern. Und da die meisten Leute selbst Erdnüsse anbauen, ist das eine super Sache für unsere Kinder. Man kann sie in allen Varianten essen: frisch oder getrocknet, gekocht, geröstet, salzig oder süss, als Paste auf Brot oder als Sosse zum Fleisch oder im Gemüse. Jeden Tag Erdnüsse und trotzdem jeden Tag was anderes.


Okitoi   (05.09.2006)

Als "Weisse" ist man natürlich immer was besonderes und wenn die Kinder erst mal ihre Angst davor überwunden haben, dann wird man sie oft nicht wieder los. Zu dieser Zeit hatten wir ein paar ältere und ziemlich temperamentvolle Kinder auf der Station. Dazu noch ein paar Geschwisterkinder und schon konnte man kaum einen Schritt mehr machen ohne von ihnen umzingelt zu werden. Der Junge vorne hatte eine scheussliche Pilzinfektion auf dem Kopf. Er lebt bei einer Stiefmutter, die sich nicht um ihn kümmert. Mit seinen 5 Jahren hat er die Grösse eines 3-jährigen, obwohl sein Vater nicht gerade klein ist. Ursache: chronische Mangelernährung und Vernachlässigung über Jahre hinweg.


Essen und Namen   (05.09.2006)

So wird bei uns auf der Ernährungsstation gegessen: Man setzt sich mit dem Kind auf den Fussboden, die Teller und Schüsseln davor, dann werden die Hände gewaschen und los geht's. Das auf dem Teller vorne ist das typische Essen hier: das Weisse ist Posho (ein fester Brei aus Maismehl), das rot-braune ist Atapa (ein gummiartiger Brei aus Hirse- und Cassavamehl) und oben drauf gibt es ein paar rote Bohnen. Das Kind rechts heisst "Isagaite", was soviel heisst wie "Badezimmer". Die Leute hier haben oft für uns absolut merkwürdige Namen. Wenn ein Kind zum Beispiel auf dem Weg zum Hospital geboren wird, nennt man es Erot = Weg, wenn es per Kaiserschnitt zur Welt kommt, nennt man es Ekileng = Messer, wenn es in der Trockenzeit geboren wird, heisst es Amonding = Wüste. Dann gibt es auch noch so unschöne Namen wie Akurut = Wurm, Akiteng = Kuh oder Elungat = Verworfen/Abgelehnt. Manchmal können die Kinder einem echt leid tun.