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Bilder aus Laos:

Heimaturlaub und v.a.m. (Februar 2012)


Heimaturlaub (15.02.2012)

In Dezember und Januar war ich für 7 Wochen auf Heimaturlaub in Deutschland. Es war definitiv nicht die beste Jahreszeit für einen Urlaub (7 Wochen Regen!), aber ich habe es trotzdem sehr genossen. Vor allem, meine kleine Nichte endlich mal live zu erleben, war einfach total schön. Auf dem Foto bin ich mit meinen Eltern bei meiner Schwester und wir schauen uns gerade kurze Videoclips von Tieren an.

Mäuse (15.02.2012)

Bei meiner Rückkehr in Attapeu erwartete mich eine böse Überraschung: die Mäuse hatten meine Abwesenheit in vollen Zügen genossen und eine Party im Haus veranstaltet. Sie haben so ziemlich alles angeknabbert, was es im Haus gab: Nahrungsmittel, Stromkabel, sogar Bettlaken und Bettwäsche. Und hier in der Waschmaschine wollten sie wohl ihr Nest bauen. Mengen an Toilettenpapier und Plastiktüten, dafür aber keine Kabel mehr! Aber glücklicherweise gibt es hier in Laos Leute, die so ziemlich alles reparieren können.

Gartentor (15.02.2012)

Dies ist die Einfahrt zu meinem Haus. Diese wunderschöne Pflanze wächst wie Unkraut. Ich muss sie fast jede Woche schneiden, weil ich sonst mit dem Auto nicht mehr unten drunter durchkomme. Aber alle die kommen, bewundern die Schönheit der Schöpfung :-).

Hydraulische Wasserpumpe (15.02.2012)

Ein Ziel unseres Projektes ist es, jedes Dorf mit Wasser zu versorgen. Manchmal ist das eine leichte Aufgabe, manchmal ist es jedoch auch sehr schwierig. In diesem Dorf z.B. Liegt die einzige Wasserquelle  50 m tiefer als das Dorf und in 500 m Entfernung. Da es keinen Strom gibt, mußten wir also eine andere Lösung finden, um das Wasser in das Dorf zu befördern. Nach etwas suchen sind wir auf eine hydraulische Wasserpumpe gekommen, die die Kraft des runterfließenden Wasser verwendet, um es dann raufzupumpen. Für 1 Meter runter kann man bis zu 10 Meter raufpumpen - allerdings verliert man einen großen Teil des Wassers dabei.

Kiesbett (15.02.2012)

Dies ist die Wasserquelle. Die Dorfleute haben sie ausgegraben, dann haben wir das letzte Stück vor dem Wassertank zementiert und alles mit den Steinen ausgelegt, so dass das Wasser sauber bleibt. Leider reicht das Wasser in der Trockenzeit nicht aus, um die Pumpe 24 Stunden laufen zu lassen. Während dieser Zeit müssen die Dorfleute 3-4 mal am Tag zur Quelle laufen, um sie aus- und wieder einzuschalten. Aber den Rest des Jahres läuft es einwandfrei - mit bis zu 20.000 Litern Wasser am Tag für das Dorf!

Wassertank (15.02.2012)

Und hier ist der Wassertank im Dorf. Von der Pumpe wird das Wasser hier hin befördert. Nur das Dach für die Wasserstelle fehlt noch. Weil das Wasser in der Trockenzeit sehr knapp ist, hat der Dorfchef bestimmt, dass das Wasser während dieser Monate nur für „saubere“ Zwecke genutzt werden darf, also Trinken, Waschen etc., während Wasser für die Gärten aus dem nahegelegenen Tümpel geholt werden muss. Eine gute Lösung, denke ich.

Grillen (15.02.2012)

Vor kurzem haben wir unseren ersten Versuch mit der Grillenzucht gestartet. Bei mir Zuhause hat es völlig problemlos geklappt (bis auf, dass ich einmal ein paar hundert Tiere ertränkt habe und noch mal ein paar hundert den Ameisen zum Opfer gefallen sind…). Hier geben wir gerade 2 Behälter mit Grilleneiern an eine arme Familie in einem Dorf. Leider ist der erste Versuch schief gegangen, weil Ameisen in den Behälter gekommen sind. Naja, wir werden jetzt einen zweiten Versuch starten, der hoffentlich besser ausgehen wird.

Grillen (15.02.2012)

Der ein oder andere wird sich vielleicht fragen, warum wir Grillen züchten? Das ist ganz einfach: die Menschen hier, essen mit Vorliebe Insekten. Und Grillen lassen sich ohne großen Aufwand und mit nur sehr wenig finanziellem Mitteln züchten. 1 kg Grillen kosten auf dem Markt 70.000 KIP, das sind ungefähr 7 Euro. Das ist für hier eine Menge Geld. Und gleichzeitig ist es eine gute eiweißreiche Nahrungsquelle für die Kinder in den Dörfern.

Bambuswände (15.02.2012)

Warum braucht man Ziegelsteine, um ein Haus zu bauen?! In den Dörfern werden die Wände oftmals einfach aus Bambus hergestellt. Die Bambusstämme werden der Länge nach halbiert und dann „platt“ geschlagen. Diese Wände halten ohne Probleme 4-5 Jahre. Auch für unsere Toiletten werden oftmals diese Wände verwendet, denn gutes Bauholz in den Wäldern zu finden wird zunehmend schwieriger.

Kokosnuss 1 (15.02.2012)

So eine Kokospalme kann locker 20 Meter und mehr in die Höhe ragen. Kein einfaches unterfangen, wenn man die Früchte ernten will. Man kann natürlich warten, bis sie reif sind und runterfallen - das sind dann die braunen Früchte, die wir in Deutschland kennen - aber hier mögen die Leute die Kokosnüsse lieber unreif. Dann ist da sehr viel mehr Wasser drin und das Fruchtfleisch ist weiß und saftig.

Kokosnuss 2 (15.02.2012)

Und so macht man es…“lebensmüde“ würden wahrscheinlich die meisten Deutschen das nennen, aber hier ist es normal. Allerdings muss der Palmenbesitzer sicher sein, dass er auch gleich mehrere Früchte verkaufen kann, ansonsten lohnt sich das klettern nicht. Naja, was soll’s, dann kaufen wir halt gleich 4 Kokosnüsse für insgesamt 2 Euro und hoffen, dass derjenige, der die Palme raufklettert auch heil wieder runter kommt.

Mangelernährung (15.02.2012)

In den ländlichen Gegenden von Laos sind ca. die Hälfte aller Kinder chronisch mangelernährt und daher zu klein für ihr Alter. Trotzdem sieht man richtig schwere Mangelernährung, wie man sie aus Bildern von Afrika kennt, recht selten. Aber ab und zu gibt es sie leider doch. Dieses Mädchen hier haben wir aus einem unserer Projektdörfer mit ins Krankenhaus genommen. Sie hatte mit ihren 2,5 Jahren gerade mal gut 6 kg gewogen. Mehrere Tage war sie so schwach, dass wir gezweifelt haben, ob sie es schaffen wird. Aber dann ging es schließlich doch Stück für Stück aufwärts.

Großveranstaltung (15.02.2012)

Wenn wir in die Dörfer fahren, machen wir jeden Abend eine Grossveranstaltung für die gesamte Bevölkerung. Wir haben alles dabei: Generator, Projektor, Mikrophone und einen Laptop. Um ca. 6 Uhr, wenn es dunkel wird, starten wir mit einer Musik DVD. Meistens dauert es dann nur ca. 15-30 Minunten, bis ein Großteil der Bevölkerung versammelt ist. Um ca. 7 Uhr geht es dann los mit unserem Unterricht. Ca. 1 Stunde lang mit PowerPoint und viel Interaktion und Spiel und dann zum Abschluss noch mal Musik bis um ca. 21 Uhr.

Patientin (15.02.2012)

In den Dörfern bekommen wir immer wieder Patienten zu sehen, die wirklich schwer krank sind und dringend ins Krankenhaus müssen. Für die Dorfbewohner ist die Strecke viel zu weit, denn normalerweise laufen sie zu Fuß, nur wenige haben einen Motorroller. Von daher nehmen wir immer wieder Patienten auch in unserem Auto mit. Doch das Auto ist eh schon immer völlig überfüllt - unser Team von 7 Leuten plus Gepäck und Essen für eine ganze Woche. Aber wenn es dringend ist, dann wird halt noch weiter zusammen gerutscht und irgendwie geht es doch immer.

Gemüsegärten (15.02.2012)

2011 haben wir damit angefangen, vermehrt über Landwirtschaft zu unterrichten. Wir haben dann auch Gartenmaterial (Spaten, Harke, Gießkanne und Samen) an Familien verteilt, die begonnen haben, Gemüsegärten anzulegen. Und es scheint nun eine der erfolgreichsten Aktivitäten zu werden. Fast alle Familien machen mit und die Gärten werden größer und größer. Leider gibt es kaum Möglichkeiten, das Angebaute zu verkaufen, weil die Dörfer zu weit draußen liegen. Aber es wird mit Sicherheit den Ernährungszustand der Leute deutlich verbessern.

Stachelschwein (15.02.2012)

Noch gibt es viele wilde Tiere im Wald. Fast jeden Tag kommt jemand erfolgreich von der Jagd nach Hause. Dabei isst man wirklich alles, was vor das Gewehr kommt. Von Wildschwein, Reh und Hirsch über Vögel, Echsen und Schildkröten bis hin zu Stinktier, Affe und Schlangen… oder hier ein Stachelschwein. Je seltener, desto besser. Ich habe inzwischen schon viel probiert und das meiste lässt sich wirklich gut essen. Aber Tier- oder Naturschutz ist noch völlig unbekannt - bislang geht es nur um’s eigene Überleben.