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Bilder aus Laos:

Attapeu und Health Survey (Nov. 2010) - ຮູບກ່ຽວກັບອັດຕະປຶແລະສຳຫຼວດສຸຂະພາບ (ເດືອນ11ປີ2010)

Haupstrasse in Attapeu (13.11.2010)

Dies ist die Hauptstrasse durch Attapeu. Hier gibt es eine ganze Reihe kleiner Geschäfte und Supermärkte, in denen man das Wichtigste für den Alltag bekommt. Rechts von der Hauptstrasse liegt der Markt und links sind geht es zu meinem Haus. Noch ist es ein ziemlich kleines verschlafenes Städtchen, aber es gibt zunehmend grosse und schicke Häuser. Manchmal fragt man sich, wo das Geld für diese riesigen Villen wohl her kommt. Die Kluft zwischen Arm und Reich scheint auch hier immer weiter auseinander zu gehen.

Tempel (13.11.2010)

Auch in Attapeu ist der Buddhismus die vorherrschende Religion. Es gibt einen großen Tempel mitten in der Stadt und auch hier werden die Mönche morgens früh mit Reis versorgt. Je weiter man jedoch raus fährt aus der Stadt, desto mehr geht der Buddhismus in Animismus über.

Markt in Attapeu (13.11.2010)

Dies ist der Markt in Attapeu. Hier bekommt man jeden Tag von morgens bis abends frisches Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch. Ich gehe sehr gerne dorthin. Die Leute sind sehr freundlich und und noch nicht vom Tourismus verbogen. Wenn sie merken, dass man Laotisch spricht, freuen sie sich manchmal so, dass sie glatt noch eine Tomate mehr dazu legen :-).

Papagai (13.11.2010)

Letzte Woche kamen plötzlich die Nachbarkinder vorbei und brachten mir diesen wunderschönen Papagai. Sie hatten ihn gerade draussen gefangen. Man sieht sie nicht sehr oft, aber sie fliegen hier noch frei herum. Die Kinder hatten wohl erwartet, dass ich ihn als Haustier behalten würde, aber ich habe ihn nach einem Tag wieder frei gelassen - natürlich zur Enttäuschung der Kinder. Natur- bzw. Umweltschutz ist hier noch nicht in dem Bewusstsein der meisten Menschen.


Ende der Regenzeit (13.11.2010)

Die Regenzeit neigt sich nun dem Ende zu und 3 unser Dörfer sind nach gut 4 Monaten wieder erreichbar. Allerdings hat die Strasse unter der Regenzeit massiv gelitten und viele Stellen sind noch matschig. Die ersten Fahrten waren ziemlich abenteuerlich. Immer wieder muss man anhalten und überlegen, wo man am besten langfahren kann und manchmal, wie hier auf dem Foto, muss man Steine und Holz zum Unterlegen suchen, bevor es weitergehen kann.

Seilwinde (13.11.2010)

Diese Stelle hier stellte für uns (dank unseres guten Autos) kein wirkliches Problem dar, aber der Minibus hat es nicht geschafft und war stecken geblieben. In so einem Schlammloch hilft auch alles Anschieben und unterlegen von Steinen und Holz nichts, wenn man erst einmal feststeckt. Unser Fahrer hatte dann die Idee, unsere Seilwinde zu verwenden, um den Minibus rauszuziehen. Als unser Auto dann plötzlich immer tiefer reinrutschte, fing ich schon an mir Sorgen zu machen, aber am Ende hat es dann doch geklappt und der Busfahrer war überglücklich.

Feuerholz (13.11.2010)

Gekocht wir in den Dörfern natürlich mit Feuerholz. Holz gibt es glücklicherweise noch genug in Laos - obwohl der Bestand massiv abnimmt. Zuständig für das Feuerholz sind i.d.R. die Frauen und Mädchen. Wahnsinn, was die leisten. Die meisten Erwachsenen wiegen selbst kaum mehr als 40 kg und tragen trotzdem locker 30 l Wasser oder so einen vollen Korb Holz.

Toilette (13.11.2010)

Hier eine unserer ersten selbstgebauten Toiletten. Es gab lange Diskussionen, wie die Toiletten aussehen sollten und wie sie gebaut werden und was die Bevölkerung dazu beitragen kann. Aber jetzt scheinen wir eine Lösung gefunden zu haben, mit der alle zufrieden sind. Und für uns ist es natürlich sehr angenehm, bei unseren Besuchen nicht mehr in den Wald gehen zu müssen, sondern eine Toilette direkt am Haus zu haben!


Regenzeit (13.11.2010)

In der Regenzeit ist es nicht nur schwierig wegen der Strassenbedingungen, sondern auch, weil es kein Haus zum Versammeln gibt und meistens regnet es am Abend, wenn wir die Gesundheitsaufklärung mit der gesamten Bevölkerung machen wollen. Die einzige Möglichkeit ist, die Versammlung auf unter die Häusern zu verlegen. Glücklicherweise sind die meisten Häuser so hoch gebaut, dass man recht bequem darunter stehen kann. Der Platz ist zwar begrenzt, aber immerhin besser als gar nichts und eigentlich ist es sogar ganz gemütlich.



Health Survey (13.11.2010)

In den letzten Wochen haben wir mit einem health survey begonnen. Das bedeutet, dass wir einen bestimmten Prozentsatz (ca. 20-40%, je nach Größe des Dorfes) von Leuten in jedem Dorf über ihre Gesundheit befragen, Größe und Gewicht messen sowie eine Stuhlprobe nehmen und den HB-Wert im Blut bestimmen. Ich hatte erst etwas Sorge, dass die Bevölkerung sich darauf vielleicht nicht einlassen würde, aber im Gegenteil: sie fragen, warum wir nicht alle untersuchen können. Das liegt wohl daran, dass wir Medikamente geben wenn wir irgendetwas feststellen.


Größe messen (13.11.2010)

Hier messen wir die Größe der Leute. Wir hatten unsere Messlatte nur bis 1,70 m gemacht und uns dann gefragt, ob das wohl ausreicht. Aber bislang war keiner grösser als 1,65 m (was bedeutet, dass ich mit meinen 1,70 m ein ziemlicher Riese bin!)

Anaemie = Blutarmut (13.11.2010)

Hier messen wir gerade den Hemoglobinwert im Blut. Dazu sticht man mit einer Nadel in den Finger und entnimmt ca. 2 Tropfen Blut mit einem kleinen Röhrchen. Das kommt dann auf ein Filterpapier und nach 30 Sekunden vergleicht man dann die Farbe mit einer Tabelle. Eine nicht sehr genaue Methode, aber dafür einfach und anschaulich für die Bevölkerung. Die Ergebnisse waren aber besser als erwartet. Leichte Blutarmut gibt es viel, aber schwere nur selten.

Wiegen (13.11.2010)

Und schließlich das Wiegen von Kindern und Erwachsenen. Für Kinder verwenden wir die Hängewaage und für Erwachsene eine normale Körperwage. Zum Teil sind die Ergebnisse erschreckend. Die Erwachsenen haben z.T. einen BMI von 14 oder 15 (body mass index, bei normal Gewicht sollte er zwischen 20-25 liegen), fast alle unter 18. Solche Werte gelten in Deutschland als sehr bedenklich und sind hier völlig normal. Auch bei den Kindern haben wir eine ganze Reihe mit Mangelernährung gefunden. Allerdings i.d.R. keine schwere, sondern eher chronische oder mässige akute Mangelernährung.

Mikroskopieren (13.11.2010)

Da die meisten Dörfer zu weit entfernt sind vom Labor im Krankenhaus, haben wir uns entschieden, das Labor mitzubringen: 2 Laborfachkräfte und ein Lichtmikroskop. Und so konnten die Leute den ganzen Tag über den „frisch produzierten“ Stuhl bringen und die beiden haben ihn dann sofort mikroskopiert. Die Ergebnisse sind allerdings wirklich erschreckend: in manchen Dörfern haben 80% der Bevölkerung Wurminfektionen! Eigentlich wollten wir nur die Leute behandeln, die an dem Survey teilnehmen, aber bei solchen Werten werden wir wohl die gesamte Bevölkerung behandeln müssen, denn sonst infizieren sie sich gegenseitig sofort wieder. D.h. allerdings insgesamt über 3000 Leute. Ob und wie wir das schaffen, weiß ich noch nicht.